Montag, 27. November 2017

Mein lieber Specht!

... dachte ich mir, als mein Grinsekätzchen vor Wochen mit der Hausaufgabe heim kam, wieder einmal einen Vortrag auszuarbeiten. (Der über den Koala war doch gefühlt erst vorgestern!)

Ihr Thema dieses Mal: Waldtiere - der Specht!

Nun gehört der Specht aufgrund fehlender "Berührungspunkte" definitiv nicht zu unseren favorisierten Waldtieren. Uns würden Eichhörnchen, Füchse oder (Fasel-)Hasen weitaus mehr liegen, aber an der Themenwahl war leider nicht mehr zu rütteln. Oder sollte ich besser sagen: zu hämmern?




Nun ist so ein Vortrag einer Drittklässlerin ja nicht wirklich eine Kinder- sondern vielmehr eine Elternhausaufgabe. Zusammen wälzten wir also tagelang Tierbücher daheim, in der Schul-  und Stadtbibliothek und lasen uns im Internet weiteres Wissen zum Thema Specht an. 
Außerdem stromerten wir regelmäßig im Wald umher, um einen Specht in Aktion zu sichten, eine Spechtfeder zu finden oder auf sonstige Spechtspuren zu stoßen. Die Waldaktionen verlief bis auf einige die Kreativität fördernde Sauerstoffschübe bedauerlicherweise erfolglos! (Das Sprichwort "wenn man vom Teufel spricht,..." bewahrheitete sich in diesem Falle leider nicht.)

In großen Teilen vom Kätzchen handschriftlich, notierten wir alles, was den Specht so ausmacht, wobei wir uns bei knapp 200 Arten schlussendlich auf den Buntspecht konzentrierten. Der ist nämlich in unserer Berliner Vorstadt (angeblich) am häufigsten zu finden. Nur bei unseren Waldspaziergängen eben gerade NICHT. 




Dass der Buntspecht so viele erwähnenswerte und interessante Eigenschaften aufweist, dass wir wirklich wochenlang theoretisch und praktisch daran arbeiten würden, hätte ich nie gedacht.

Oder weißt Du etwa auf Anhieb, warum der Specht vom vielen Hämmern - immerhin bis zu 20 Mal in der Sekunde - keine Kopfschmerzen bekommt? Ich wusste es bis dato nicht (und wünschte mir prompt, auch meine Anatomie wäre derart beschaffen, dass mir dieses Phänomen ebenfalls zu eigen wäre.)




Der Specht aus Pappkarton in XXL - zum Anfassen quasi. Und zum Verinnerlichen, wie "das" eigentlich mit dem Schnabel und dem Hämmern funktioniert haben wir ihm ein Gummiband und eine Briefklammer verpasst! Der Birkenast, an dem unser Buntspecht gerade in Aktion tritt, gibt derweil einen kurzen Steckbrief preis.

Die sehnlichst erwünschte, echte Buntspechtfeder, die das Kätzchen gern zum Themenbereich Anatomie und Aussehen präsentieren wollte, schenkte uns eine liebe Waldfrau, die ihre vorrangig schamanischen Natur-Erfahrungen im Internet vorstellt und teilt. 
Der Specht zählt nämlich tatsächlich zu den schamanischen Krafttieren! Interessant, oder? Mit energetischer Feder im Vortragsgepäck kann jetzt nichts mehr schief gehen!




Rund um das Thema Fortpflanzung kann das Grinsekätzchen sein Wissen mit Fotos der beachtlichen Nisthöhle eines Spechtes belegen. 
Der auf dem Flohmarkt erhaschte kleine 3D-Specht aus Gips darf während des Vortrags durch die Kinderhände wandern und dient als plastisches Anschauungsobjekt.



Im Werkzeugkeller haben wir Mädchen unser Bestes gegeben, aus (den mageren) Waldfundstücken - einem dicken Ast und Zapfen - eine Futterstätte des Spechtes nachzuempfinden. Denn wusstest Du, dass der Specht Äste aushölt, seine Leckerchen dort "verklemmt", um diese rutsch- und kullerfrei genießen zu können? Ganz schön clever, oder?



Nach den Essgewohnheiten des Buntspechtes geht es über zu den Essgewohnheiten der kleinen Zuhörer: als Vortragsnachtisch werden kleine "Waldkreationen" in Form von Eicheln serviert. 




Das Kätzchen und ich haben sie am Vorabend des Vortrags aus Mini-Schokoküssen, holländischen Stroopwaffeln mit herrlichem Karamellgeschmack und einem Picker zubereitet. Selbstredend, dass zur Motivation erst einmal richtig genascht werden musste.


Der Vortrag war - mein heimliches Hoffen - mit all den hübschen Anschauungsobjekten ein Hit und das Kätzchen stolz und euphorisch; auch ein bisschen erleichtert, dass der nächste wohl hoffentlich ein bisschen auf sich warten lässt...

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