Dienstag, 16. August 2016

Fiese Ferienzeit!

Sicherlich kennst Du das Problem: es ist Ferienzeit und die Frage aller Fragen lautet: wie beschäftige ich mein Kind --- vor allem an miserablen Regentagen?
Ehrlich gesagt hatte ich völlig unterschätzt, wie lang Sommerferien sich ziehen können und als absoluter Mama-von-ersten-Schulferien-Neuling musste ich mich mit obiger Frage ernsthaft auseinandersetzen. Die erste Ferienhälfte haben wir ja bereits bei der Familie im Ruhrgebiet verbracht, wo ausgiebigste Fremd-Bespaßung Programm war, jetzt - wieder daheim - geht es an die Substanz. An meine Substanz!

Da ich im Moment im Web-Fieber stecke und mich an allem versuche, was man verweben kann, habe ich mich gemeinsam mit dem Grinsekätzchen an ein "wetterfestes" Projekt gewagt.
Mit einem DIY-Webrahmen aus Papptellern ist diese wunderbare Dekoration entstanden, die nicht nur das Kinderzimmer verschönert, sondern auch ein tolles Präsent für die Lieben ist (btw: in genau 130 Tagen ist Weihnachten. Ich sag´s ja nur!)




Was man dazu braucht, ist schnell zusammen gefasst:
- eine Bastelschere
- Kleber
- 2 Pappteller in einer Farbe Deiner Wahl (ich hatte nur weiße, die ich mit Sprühfarbe himmelblau gesprayt habe
- etwas Acrylfarbe zum Bemalen des Tellers; wir haben die weißen Regentropfen mithilfe eines schnell gefertigten Kartoffelstempels aufgebracht
- kunterbunte Wolle
- evtl. einen hölzernen Pommes-Picker; hieraus haben wir das Schiffchen zum Weben gefertigt
- evtl. einen kleinen Kamm
- viel Lust und Laune zu Kreativarbeit

Zunächst haben wir der Stabilität halber zwei Pappteller mit Bastelkleber miteinander verklebt. Nach dem Trocknen haben wir den nun festen Teller halbiert bzw. etwas weniger als die Hälfte abgeschnitten, so dass sich ein "etwas längerer" Halbkreis ergibt. Diesen haben wir mit himmelblauer Acryl-Sprühfarbe (auf dem Balkon) besprayt.
Nach dem Trocknen haben wir uns an die Schlitzung für den Webfaden gemacht. Da dieser die Sonne(nstrahlen) darstellen soll, haben wir uns für einen pastellgelben Wollfaden entschieden. Hierfür die Mitte der glatten Schnittkante ausmessen und einen ca. 3 mm langen Schnitt machen. Genau gegenüberliegend, an der runden Tellerkante ebenfalls einen Schnitt in gleicher Größe fertigen. Die übrigen Schnitte in der runden Tellerkante haben wir Pi mal Daumen gemacht, wobei der Abstand ungefähr gleich sein sollte. Je mehr Schnitte man hier macht, desto dichter wird zum Schluss das Webergebnis - sprich, der Regenbogen!
Danach haben wir die "Sonnenstrahlen" gespannt. Ein langer, pastellgelber Wollfaden wird hierfür mit den Fingern an der Tellerrückseite fixiert. Das Spannen beginnt im Mittelschlitz der geraden Tellerkante. Von hier aus wird nun der Wollfaden im Uhrzeigersinn gespannt. Er sollte stramm, aber nicht zu fest gespannt sein, sonst biegt sich der Pappteller unschön. Das Bespannen endet wieder im Mittelschlitz der geraden Tellerkante, so dass beide Enden des Wollfadens bequem auf der Rückseite miteinander verknotet werden können. So, Grundgerüst fertig.


Wer mag, kann jetzt noch ein kleines Web-Schiffchen fertigen. Wir haben hierfür einen Pommes-Spicker aus Holz verwendet, der eine Picker- und eine Rundseite hat. In die Rundseite haben wir mit der Schere einfach spiegelgleich noch ein zackiges Picker-Ende geschnitten und das somit entstandende Web-Schiffchen noch farblich passend besprüht. Trocknen lassen nicht vergessen.

Danach wird in allen vorhandenen Lieblingsfarben der Regenbogen gewebt. Hierfür wird die erste Wollfarbe auf das Web-Schiffchen gewickelt. Man beginnt nun im Uhrzeigersinn das Schiffchen mit einem langen Fadenende abwechselnd über, dann unter den "Sonnenstrahlen" entlang zu führen. 


Ist man am Strahlenende angelangt, muss man lediglich beachten, dass die nächste Webrunde gegen den Uhrzeigersinn so anfängt, dass der Wollfaden um den Endstrahl herum geführt wird, bevor man das Web-Schiffchen wieder über und unter die folgenden Sonnenstrahlen  führt. Mein Foto zeigt dies schön in der Nahaufnahme, finde ich. Damit der Regenbogen schön gleichmäßig und nicht zu locker gewebt ist, empfiehlt es sich, die gewebten Streifen mit einem Kamm vorsichtig in Form zu bringen, so dass sie dicht aneinander liegen; mit etwas geübten Fingern funktioniert dies ebenso gut.

Ist eine Regenbogenfarbe fertig gewebt, kann eine weitere Farbe gewählt werden, die einfach mit dem Ende des vorherigen Wollfadens verknotet wird. Am schönsten sieht dies aus, wenn es an den äußeren Strahlenrändern passiert. So erzielst Du einen besonders gleichmäßigen Regenbogen. Die verknoteten Fäden schiebst Du einfach unter die Sonnenstrahlen. Diese sieht man zum Schluss der Arbeit nicht mehr.
Ist der Regenbogen fertig gewebt, sollte das Ende des Schlussfadens etwas länger abgeschnitten werden. Dieser kann ebenfalls hinter den Sonnenstrahlen verknotet, oder aber vernäht werden. Eine feine Häkelnadel hilft hierbei.

Fertig ist der zauberhafte Himmel, der unweigerlich daran erinnert, dass nach jedem Regen auch der Sonnenschein wieder kommt.

In dem Sinne, hab eine wunderbare Ferienzeit!
Katja


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